BSC 1914 Oppau e.V.
BSC 1914 Oppau e.V.

Die Geschichte des "BSC1914" Oppau e.V.

Teil 1 von 5

Von der "FG" zum "BSC"

Diese Zeilen sollen die Geschichte des Oppauer Fußballs bis in seine frühen Anfänge beleuchten und aufzeigen. Bis hin zu unserem BSC „1914" Oppau, der sich seit mehr als zehn Jahrzehnten im Dienst des deutschen Fußballs Aufgabe um Aufgabe stellt und versucht, das bestmöglichste zu deren Lösung zu tun. Alle, die Mitglieder, die Aktiven, die Vereinsanhänger und die Mitarbeiter werden sich hier wiederfinden, werden an irgendeiner Stelle dieser Aufzeichnungen das deutliche Gefühl haben, dass es ihre Arbeit und ihr Mitwirken war, auch wenn nicht jeder erwähnt ist. Man wird die geschilderten Ereignisse mit den entsprechenden Phasen seines Lebens in Verbindung bringen, als Älterer unvermittelt in jüngeren Jahren stehen und so auf unabsichtliche Weise verstärkt den Eindruck für das episodenhafte allen menschlichen Wirkens verspüren. daneben wird sich am Rande der vereins- und sportgebundenen Tatsachen ein Stück Ortsgeschichte auftun, das wir bei der Wahrhaft ungewöhnlichen Entwicklung unserer Heimatstadt im Begriffe sind zu vergessen. So bleibt nur zu hoffen, dass man mit Verständnis dem begegnet, das ein solches Unterfangen immer braucht: Nachsicht, wenn die angestrebte Vollständigkeit der Aufzeichnungen Lücken hat; Rücksicht, wenn die Suche nach dem Ereignis in eigener Sache vergeblich war. denn es kann darüber keinen Zweifel geben, dass eine noch so korrekte Aufzählung von Daten, Begebenheiten und Ereignissen schwer fällt, zumal, wenn man selbst nur zwei Drittel der Vereinsgeschichte miterlebt hat, denn das Sammeln einer Vereins-Historie steht in vertrauensvoller Abhängigkeit zu den Angaben der noch lebenden Zeugen.

Die Anfänge des Fußballsports

Ehe wir uns der Oppauer Fußballgeschichte zuwenden, ein Blick in die Anfangszeiten des Fußballs, in denen nach alten Aufzeichnungen und Chroniken das heutige Ballspiel entstand. Schon vor Jahrhunderten fanden in England Wettkämpfe zwischen Dörfern statt, bei denen der Ball durch die Gegner hindurch in den „feindlichen" ort gebracht werden musste, wobei der Stoß des Balles durch´s Tor die Eroberung bedeutete. Damals war es erlaubt, sich der Hände zu bedienen (wie noch heute beim Rugby). Erst im vergangenen Jahrhundert schälte sich aus diesen Anfängen unser heutiges Fußballspiel heraus. Der Fußball „Ohne Aufnehmen", 1863 in England als Football-Association ins Leben gerufen, erlebte dort einen ungeahnten und erstaunlichen Aufschwung und die Begründer ahnten wohl kaum, dass sich ihr „football" in wenigen Jahrzehnten die ganze Welt erobern würde.

 

Im aufstrebenden Deutschland der Gründerzeit nach 1871 erschienen bald die ersten Sendboten. Es waren Vertreter des Handels, vor allem aber Hochschüler, die sich begeistert über diesen Sport ausließen. da sie von der Insel sogar die Bälle mitgebracht hatten, konnte es nicht ausbleiben, dass man ihnen dieses „Kicken" bald nachmachte. Schon 1874 begann man am Braunschweiger Gymnasium mit dem neuen Spiel, 1878 in Hannover, 1885 in Berlin und Leipzig. Zu Bismarcks Zeiten gab es schon eine „Ballspielzeitung" und 1890 kam es in Berlin zu Gründung des „Deutschen Fußball- und Kricketbundes". Dass dann später die Fußballidee auch nach dem südlichen Deutschland durchdrang, ist vornehmlich dem Wirken eines Mannes zuzuschreiben: Walter Bensemann. Ein Lehrer der Jahre in England zugebracht hatte, ein Mann bester Schicklichkeit. Er gründete bedeutende Vereine in Karlsruhe, Straßburg und München. 1893 ist das Gründungsjahr des 1. Hanauer Fußballclubs, 1894 entstanden die Frankfurter Germania und der Karlsruher Phönix, 1896 der 1. Fußballclub Pforzheim, die Heilbronner und Mannheimer Fußballgesellschaft, denen ein Jahr später der Freiburger FC, die Karlsruher Frankonia und die Mannheimer Union folgten. Schon 1893 hatten sich die bis dahin gegründeten Vereine zu einer „Süddeutschen Union" zusammengeschlossen, der aber kein rechtes Leben innezuwohnen schien. Man lacht heute darüber, wenn man hört mit welchen Vorurteilen dieses neue Geschehen aufgenommen wurde, mit dem die neueste Verrücktheit der spleenigen Engländer nachgeahmt wurde. Die Verständnislosigkeit der breiten Masse, der Argwohn strenger Behörden und die Unerbittlichkeit in alten Formen erstarrter Schulvorstände feierten wahre Triumphe, lähmten damit aber auch den vielerorts zügigen Aufbau.

 

Das Fußballspiel war aber auch ein besonderes Streitobjekt des Elternhauses und der Schulen, die mit großer Anstrengung die Jugend von der Betätigung in diesem Sport abhalten wollten; die Schule, weil eine Vernachlässigung der Schularbeiten befürchtet wurde, und das Elternhaus, weil man nicht nur um Leib und Leben, sondern auch um die Hosen und Stiefel der Söhne bangte. Der neue Sport, dessen „Rohheit" immer wieder in den Vordergrund geschoben wurde, war ein Schreckgespenst für viele.

So fing es an ...

Die Vereine am Rhein, Main und Neckar ließen sich aber nicht beirren und gründeten 1897 den „Verband Süddeutscher Fußballvereine". Um die Jahrhundertwende fing es dann auch in der Pfalz an. In Kaiserslautern schlug 1900 die Geburtsstunde des heutigen 1. FCK, in Frankenthal gründete man im Sommer den Gelb-Roten Fußballclub 1900. Die Pfälzer Vereine ließen sich´s was kosten und nahmen die höchsten Torquoten bei ihren Spielen in Kauf. Die erste Vereinsgründung in Ludwigshafen war die „Revidia", die im Herbst 1900 aus der Taufe gehoben wurde; danach entstanden die Fußballgesellschaft 1903, die Germania 1904, die Union, die Alemannia, die Pfalz, die Arminia, der Phönix u. a.

 

Die wachsenden Erfolge der ersten Ludwigshafener Fußballer, überhaupt die neue Art und Weise wie jetzt mit einem Ball gespielt werden konnte, waren bei der hiesigen Jugend nicht unbemerkt geblieben. Bald fanden sich viele Eifrige, trotz großer familiärer Schwierigkeiten und Einsprüche. Zahlreiche Straßen-Clubs entstanden, die sich eben damit unterhielten, dass sie „kickten". Von dieser Warte aus gesehen reichten die Anfänge des Oppauer Fußballs in das Jahr 1903 zurück. Clubgründungen gab es viele, doch alle scheiterten an ein und derselben Schwierigkeit: Der Platzfrage! Aus den ersten Straßen-Clubs, vor allem in der Au-, der Friedrich- und insbesondere der Gartenstraße entstanden „Vereine", die jedoch meist schon wenigen Wochen wieder auseinander fielen. Am ausdauerndsten scheinen der 1906 gegründete Phönix und die wenig später entstandene Viktoria gewesen zu sein. Gespielt wurde damals auf der „Fohlenweide" (heute vom Werk Oppau der BASF bebaut). Es waren durchweg Jünglinge, die das Vereinsschiff des Phönix durch die Bürokratie und die Polizeiverordnungen steuerten. Als dann aber nach und nach noch einige „Ältere" zu dem jungen Club stießen, ging die Fahrt schon flotter voran. Das erste Vereinslokal hatte man dem Vernehmen nach in der Hauptstraße in der „Lokalbahn" (heute Edigheimer Straße, Reisebüro Oppau), in dem damals ein gewisser Klingmann Gastwirt war. So wie damals aber die Dinge dauernd in Fluss waren, so schnell wechselten auch die Vereinslokalitäten. Nach wenigen Wochen ist man dann schon in der Rheinstraße zum Buttmann in den „Grünen Baum" (heute Fahrschule Weber) umgezogen.

Die Gründung

Hier wurde dann auch am 1. April 1914 die „Fußballgesellschaft 1914" aus der Taufe gehoben. Im Jahre 1913 hatten sich nämlich im Südosten Oppaus wiederum mehrere junge Leute zusammengefunden. Die Auswahl des Vereinslokals und des Platzes brachten aus anderen Straßenzügen Zuwachs und einen guten Aufschwung. Die Ludwigshafener Fußballgesellschaft von 1903, mit der man fast familiär verbunden war, wollte bei der zu beantragenden Aufnahme in den Fußballverband Pate stehen. Aus Dankbarkeit setzten deshalb die Oppauer Fußballer ihrem „Paten" ein bleibendes Denkmal, indem sie den Vereinsnamen der LGF 03 übernahmen und in der schon erwähnten Versammlung die „FG 1914 Oppau" gründeten. Selbst die schwarz-gelbe Vereinsfarbe der 03er wurde übernommen und sie ist dies auch bis zum heutigen Tage geblieben.

 

Das „Aufnahme"- und Eröffnungsspiel in den süddeutschen Fußballverband bestritt man gegen die 3. Mannschaft des Patenvereins und zu aller Überraschung schlug man die „Städter" mit 4:1 Toren! An Privatspielen sind aus der Gründungszeit nur zwei bekannt: Großkarlbach soll 10:0 und die FG Frankenthal 1:0 besiegt worden sein.

 

Die „Urväter" unseres Vereins in dieser Gründungsversammlung am 1. April 1914 waren Heinrich Blümbott, Eugen Feth, Valentin Massar, Joseph Laubner, Alfons Collignon, Fritz Ott, Franz Wagner, Konrad Massar, die Gebrüder Klingmann und Engelter, Jean Vetter, Adolf Wesch, Emil Kraus, Georg Frech, Jakob Stephan, Jakob Bittermann, Adam Baumann, Wilhelm Detroy, David Schmitt, Johann Braun, Wilhelm Rutt u. a. mehr. Natürlich lässt sich die Zahl der ersten Streiter nicht mehr exakt festlegen. So stand also im Frühjahr 1914 der junge Verein in seinem Gefüge. Wenn auch durch den wenige Monate später ausgebrochenen 1. Weltkrieg erhebliche Schwierigkeiten im Spielbetrieb zu verzeichnen waren, die früher aufgetretenen „Geburtswehen" waren endgültig überwunden. Schon in den ersten Monaten des Bestehens war man wieder einmal in ein neues Vereinslokal umgezogen. Im Hause Ecke Friesenheimer-/Fritz-Winkler-Straße war damals die Gaststätte „Zur schönen Au", die man nun zum Clublokal erkoren hatte. Die Spielfreude der FG´ler sollte aber nicht lange anhalten, denn durch den Verlust des Platzes an der Fohlenweide hatte man große Platzschwierigkeiten zu überwinden, zeigt ein Blick in das Protokoll der 1. Monatsversammlung der FG vom 1. April 1916 im Clublokal „Zur schönen Au".

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